Zweiter Seetag und somit letzter Tag auf der AIDAmar

Letzter Tag auf der AIDAmarUnser letzter Tag auf See ist angebrochen. Noch etwas mehr als 24 Stunden, dann ist unser AIDA-Urlaub leider schon wieder vorbei. Aber diese Zeit haben Mami, mein Bruder und ich nochmals genossen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück beteiligten wir uns mit anderen Passagieren in der AIDA-Bar unter der Leitung von Gastgeberin Julia am beliebten „Stadt-Land-Fluss“-Spiel. Die ersten Kategorien (Stadt, Land, Fluss, Name, Beruf) waren noch relativ leicht zu lösen, aber bei „Ort auf der AIDAmar“ war es schon viel schwieriger, einen Begriff zum vorgegebenen Buchstaben zu finden. Als einziger fand beispielsweise bei „H“ mein Bruder den Ort „Herrentoilette“, der ohne Widerspruch von der Spielleiterin akzeptiert wurde. Eine andere Mitspielerin kam beim Buchstaben „K“ auf die Idee, den Begriff „Kabine“ in Verbindung mit Ihrer Kabinennummer zu notieren. Auch hier gab es keinerlei Einwände der Spielleitung und die volle Punktzahl konnte notiert werden.

Das Casino hatten wir bislang immer nur durchquert, aber nie gespielt. Das wollte ich heute ändern. Ich erwarb Rubbellose - fünf Stück zum Preis von 5 Euro - und bekam noch eins gratis dazu. Ausgestattet mit einer Münze ging es jetzt ans Rubbeln. Und Fortuna war mir doch tatsächlich hold! Einen Gewinn von 3 Euro konnte ich auf meinen Losen insgesamt erspielen. Das Geld ließ ich mir bar auszahlen.

Als nächstes wollte ich für meinen kleinen Bruder an den „Einarmigen Banditen“ mein Glück versuchen. Diesen Spaß hatte er sich vorgenommen und kann ihn jetzt leider nicht mehr genießen. Also „vertrete“ ich ihn bei den Spielautomaten. Es gab von dieser Art sehr viele verschiedene Geräte. Nach welchen Kriterien wählt man da aus? Ich hatte keine Ahnung und setzte mich an eines mit vielen Farben. Bordkarte rein - den gewünschten Betrag eingeben - und schon geht es los. Wäre vielleicht wirklich besser gewesen, wenn mein Bruder selbst gespielt hätte. Der Einsatz für ein Spiel betrug nur 1 Cent - aber je mehr Linien man auswählt, desto höher ist dann auch der Preis pro Spielrunde. Ich drückte also ganz willkürlich auf die verschiedenen Knöpfe oder zog an dem Hebel. Wie fast nicht anders zu erwarten - ich habe nichts gewonnen, aber 10 Euro waren futsch. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.

Ein Spielautomat hatte es meiner Mutter angetan - der so genannte „Münzschieber“. Dieses Vergnügen war ihr von diversen Rummelplätzen bekannt, die sie mit ihrem verstorbenen Sohn besucht hatte. Also kannte sie sich damit aus. Ich investierte meine gewonnen 3 Euro und wechselte diese in AIDA-Münzen, damit auch ich mich an diesem Automat versuchen konnte. Der war bei weitem nicht so kompliziert wie der „Einarmige Bandit“. Schon bald klimperten bei mir die ersten Gewinne im Münzausgabefach. Gleich zu Beginn legte ich sechs Münzen zur Seite, denn ich wollte beim Air-Hockey noch eine Revanche mit meinem Bruder. Der „Münzschieber“ faszinierte mich aber dermaßen, so dass ich auch die reservierten Chips verzockte. Mein großer Bruder war da viel konsequenter - seinen Münzgewinn hat er für das Air-Hockey nicht gleich wieder im Automat verschwinden lassen. Aber alles in allem kostete es mich 15 Euro - und dafür hatte ich eine Stunde lang enormen Spaß. Hat sich also auf jeden Fall gelohnt.

Wie nicht anders zu erwarten, verlor ich auch diesmal beim Air-Hockey mit meinem Bruder. Obwohl er mich auf 6:6 hat „rankommen lassen“, versenkte er den Puck zum entscheidenden Punkt. Aber der Spaßfaktor war bei uns beiden sehr hoch und auch unsere Mutter hatte großes Vergnügen, obwohl sie uns nur beim Spiel zuschaute.

Skulpturen aus Eis auf der AIDAmarNach dem Mittagessen suchten wir - ausgerüstet mit Fotoapparaten - nochmals die verschiedenen Restaurants auf. An den jeweiligen Eingängen waren die Kunstwerke der „Fruit-Carving-Crew“ zu bewundern. Aus Eis entstanden prächtige Skulpturen - leider vergänglich. Avocados und Melonen verwandelten sich in phantasievolle Fische oder Seepferdchen. Aber auch Hasen oder ein Schweinchen wurden aus den verschiedensten Früchten gezaubert.

Unsere fast schon obligatorische AIDA-Boccia-Runde ließen wir uns auch am zweiten Seetag nicht entgehen. Der Spaß stand wie immer im Vordergrund, obwohl die beiden „Profis“ wieder ganz genau hinschauten, welcher Ball denn näher am Ziel lag. Gastgeberin Ania vergab die Punkte aber sehr fair und die Stunde war viel zu schnell vorbei. Vor der Verabschiedung lud sie alle Teilnehmer für 16:30 Uhr auf ein Glas Sekt in die AIDA-Bar ein, um sich für die Teilnahme an ihrem Angebot zu bedanken.

Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns auf der Kunstauktion im Theatrium. Die bordeigene Kunstgalerie versteigerte diverse Bilder, die das eine oder andere Mal zu vierstelligen Summen den Besitzer wechselten. Besonders interessant waren die „Blind Dates“. Hierbei wurde ein Bild auf einer Staffelei verdeckt, so dass die Bieter nicht sehen konnten, welches Objekt sich unter dem Tuch befand. Mal verbarg sich darunter ein größeres Gemälde, mal zwei kleinere Zeichnungen. Mein Bruder bot bei einer dieser Gelegenheiten auch mit - stieg aber beim Erreichen seines Limits aus. Das versteigerte Bild hätte ihm aber auch nicht gefallen. Teilweise wurden wirklich sehr schöne Exemplare angeboten, doch bei einem Anfangsgebot von 3.000 oder 4.000 Euro hielten sich viele Bieter zurück.

Unser Kapitän Jörg Miklitza stellte sich ab 17 Uhr eine Stunde lang den verschiedensten Fragen der Passagiere. Auf allen drei Decks des Theatriums waren die Gastgeber Ania, Ronny und Christian unterwegs, um den Fragestellern die Mikrofone zu reichen. Ein Passagier wollte beispielsweise wissen: „Wie viele Passagiere sind an Bord? Wie viele Rettungsboote gibt es? Reichen die im Notfall aus?“ Die Antwort des Kapitäns fiel zunächst - entgegen seiner sonstigen Angewohnheit - sehr knapp aus. „2300. 16. Nein.“ Selbstverständlich erklärte er anschließend alles genauer und beruhigte auch die AIDA-Passagiere dahingehend, dass es nicht nur Rettungsboote, sondern auch Rettungs-Flöße gab, die ausreichend Platz für alle Passagiere und Besatzungsmitglieder boten. Also keine Panik auf der Titanic.

Fotos: Ulrike Tenzer

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