Herrenhäuser Gärten - ein Traum!

Springbrunnen in den Herrenhäuser Gärten in Hannover

Unser erster Anlaufpunkt auf unserer Sightseeing-Tour in Hannover waren die Herrenhäuser Gärten. Nach unserer langen Anreise war mir nicht danach, schon wieder ins Auto zu steigen - also mussten die öffentlichen Verkehrsmittel ran. Also erst mal erkundigen, wie man da hinkommt. Aber kein Problem - es gibt ja einen sehr netten Geschäftsführer im Hotel, der sogleich den Plan der Straßenbahnen aus der Schublade holte und mir ganz genau sagte, mit welcher Linie wir wo starten müssen, wo wir umsteigen und welche Linie uns zu dem gewünschten Ziel bringt.

Nach ca. 40 Minuten kamen wir an den Herrenhäuser Gärten an, wo der Rest der Familie schon auf uns wartete. Zunächst mussten wir überlegen, ob wir eine Kombi-Karte zum Preis von Euro 16,90 kaufen, die neben dem Eintritt in die Gärten auch den Eintritt in das Sealife beinhaltet. Da war es ganz gut, dass wir auf die Erfahrungen meiner Brüder zurückgreifen konnten, die bereits beide Sehenswürdigkeiten von früheren Aufenthalten kannten. Es war bereits kurz nach 14 Uhr, daher entschlossen wir uns, den Besuch im Sealife auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, damit wir genügend Zeit für die Gärten haben.

Unsere Eintrittskarte (Preis für Erwachsene Euro 5,00; Kinder Euro 3,00) kauften wir am Eingang zum „Berggarten“. In diesem Bereich konnten in verschiedenen Schauhäusern viele wunderschöne Pflanzen bewundert werden. Beispielsweise bietet das Orchideen-Schauhaus eine der größten Orchideen-Dauerausstellungen Europas. Laut Aussage im Internet blühen hier ganzjährig zwischen 500 und 1000 Orchideen. Echt Wahnsinn.

Über 2000 verschiedene Kakteenarten sind in den Kakteen-Schauhäusern ausgestellt. Also Achtung beim Flanieren - sonst piekst es. Außerdem bietet der Berggarten noch ein Kanarienhaus und einen tropischen Wintergarten.
Auch die Außenbereiche können sich sehen lassen. Viele verschiedene Themengärten laden zum gemütlichen Spaziergang ein. Unsere Fotoapparate klicken beispielsweise im Irisgarten, im Steingarten oder im Pergola-Garten. Auch der Wüstengarten, Felssteppengarten oder der Präriegarten sind ebenso sehenswert wie die Heide. Somit ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Mein Mann und ich waren von der Blütenpracht ganz begeistert, doch meine Brüder meinten einstimmig: Wart’s ab. Wir waren also sehr gespannt, was da noch kommt. Dass sie nicht zu viel versprochen hatten, bemerkten wir alle gleich, als wir die Straße überquert und durch den Eingang in den „Großen Garten“ kamen. Ich blieb erst mal stehen und „Wow!“ - dies war meine erste Reaktion, als ich diesen Teil betrat. Mein „kleiner Bruder“ lotste mich gleich nach rechts eine steile Treppe hoch. Vor dort oben hatte man einen super Blick über die Gartenanlage. Auf der Homepage hatte ich mich schon vorab über diese Gärten informiert und konnte nur zustimmen: Eine der schönsten Parkanlagen Europas.

In der Ferne konnten wir die „Große Fontäne“ sehen, die natürlich unser nächstes Ziel war. Der Weg dahin führte uns vorbei an vielen Steinfiguren, von denen ich gar nicht mehr weg kam. Mein Mann fragte nach einiger Zeit, wie viele ich noch fotografieren will. Aber ich habe längst nicht alle im Bild festgehalten. Aber jede Figur war schöner als die vorherige.
Vorbei an vielen kleineren und größeren Springbrunnen erreichten wir dann aber auch die „Große Fontäne“. Der Springbrunnen schleuderte das Wasser 36 Meter hoch in den strahlend blauen Himmel über Hannover. Ein absolutes Highlight in diesem Gartenbereich.

Doch die Herrenhäuser Gärten haben noch viel mehr zu bieten. Beispielsweise die von Niki de Saint Phalle neu gestaltete Grotte. Ich persönlich kann mit dieser Kunst nicht so viel anfangen, aber die vielen bunten Glas- und Spiegelsteine hatten einen besonderen Reiz.

Auch ein Irrgarten ist in der großflächigen Anlage verborgen. Das war ja wohl klar, dass wir auch dahin wollten. Also flugs den Parkplan studiert und wieder in den vorderen Teil marschiert. Irgendwie hatte ich was falsch gemacht, denn im Gegensatz zu allen anderen nahm ich den Weg nach rechts und ging einfach im äußeren Kreis einmal um den Garten herum und war ganz schnell wieder am Eingang angelangt. Immer wieder sah ich meine Familie im Inneren - aber wie da hinkommen? Also versuchte ich auch mal den linken Eingang und kam dann auch nach einiger Zeit in den Mittelpunkt des Irrgartens. Alle anderen fanden eine richtige Tür im Wirrwarr der Hainbuchenhecken - ich nicht.

Einen weiteren Höhepunkt bietet das Gartentheater. Dort befinden sich 17 goldene Figuren. Neben Fechtern und Faunen ist auch die berühmte Venus von Medici dort zu bewundern. Einfach traumhaft!

Mein persönliches Fazit: Der Berggarten mit all seiner Blütenpracht und der Große Garten mit den vielen Springbrunnen und vor allem der Großen Fontäne ist ein „Muss“ für jeden Hannover-Besucher. Aber unbedingt vor 17:00 Uhr im Großen Garten sein, denn bis zu diesem Zeitpunkt sind die Wasserspiele in Betrieb. Danach gibt es die nicht mehr zu sehen.

Diesen wunderschönen Tag wollten wir mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lassen. Auf dem Weg von unserem Hotel zur Straßenbahn-Station sahen wir mehrere Lokalitäten. Da es sich ja um den Urlaub für unsere Mutter handelte, durfte sie aussuchen, wo sie hin möchte. Zur Auswahl standen „Spanier“, „Grieche“, „Italiener“ oder „Chinese“. Ihre Wahl viel auf den Asiaten. Also erklärten wir unseren Autofahrern, wo dieser zu finden ist und dank Navigationsgerät trafen wir uns im dortigen Außenbereich. Die wirklich sehr nette und lustige Inhaberin bediente uns sehr zuvorkommend und so fand dieser Tag für uns alle einen wunderschönen Abschluss.

Buchtipp:

Herrenhäuser Gärten: Kurfürstlicher Park

© Fotos: Ulrike Tenzer